Erhard Samper ist uns jüngeren Mitgliedern nur als Namen bekannt – der prangt nämlich auf unserer LS 4.
Erhard war nicht nur der Gründervater der SGI, sondern des gesamten Flugplatzes Königsdorf. Er war in den 50er Jahren die treibende Kraft bei der Suche nach einem Fluggelände. Neben Geländen bei Degerndorf und Wörschhausen, wo man jeweils probeweise Gummiseilstarts absolvierte, befand er u.a. eine sumpfige Wiese bei Königsdorf als evtl. Flugplatz geeignet. Unser heutiges Segelflugzentrum!
Bevor der Flugplatz in 1000en Stunden Eigenarbeit trockengelegt war, war der Flugbetrieb mehr als nur abenteuerlich und über mehrere Jahre hinweg waren aufgrund des Wasserstandes jeweils nur wenige Starts möglich. Erhard war auch Ausbildungsleiter und Fluglehrer. Nach einer vorübergehenden inaktiven Zeit, kam er in den späten 80er oder den frühen 90er Jahren nochmals zurück und flog wieder Ka 8 und Bergfalke. Darüberhinaus war er über Jahrzehnte Werkstattleiter, zunächst in der alten SGI Werkstatt, einem alten Lokschuppen-Bunker, aus Zeiten der Munitionsfabriken in Geretsried auf dem Gelände der heutigen DMG, den man in mehreren Jahren dafür umgebaut hatte. Später dann, seit den späten 70er Jahren, in unserer heutigen Werkstatt und egal wann man dorthin fuhr, Erhard war schon da.
Seit zwei Jahren lebte Erhard im Seniorenheim in Schwaigwall und sein Zustand war seit Jahren alles andere als glücklich. Bei meinem letzten Besuch vor zwei Wochen, war sein Zustand jedoch noch besorgniserregender, als in all den letzten Jahren und ich denke, dass es letztendlich für ihn eine Erlösung war, uns allen jetzt von oben bei unserem Sport zuschauen zu dürfen. Und das können wir in der heutigen Form nur so ausüben, weil Erhard und seine Mannen damals absolut Unglaubliches und heutzutage Unvorstellbares für uns geleistet haben!